Das Trendthema Blockchain hat den öffentlichen Sektor erreicht, wo eine Vielzahl wichtiger Einsatzszenarien für die öffentliche Verwaltung denkbar ist. Blockchain-Technologie kommt vor allem dort zum Einsatz, wo Transaktionen manipulationssicher ohne sogenannte Intermediäre stattfinden sollen. In Deutschland erlebt die Technologie derzeit einen Boom. Die Bundesregierung erarbeitet eine Blockchain-Strategie, die Mitte 2019 vorgelegt werden soll, und prüft Anwendungsszenarien – auch für die öffentliche Verwaltung.
Die Vorteile von Blockchain liegen im dezentralen Betrieb und der Manipulationssicherheit. Unter anderem können damit Zugriffsrechte verwaltet und dokumentiert und die Veränderung von gespeicherten Daten nachverfolgt werden. Damit ergeben sich für die öffentliche Verwaltung interessante Einsatzfelder für die Validierung von Registerdaten: So sind im Personenstandsregister Geburten und Todesfälle eingetragen, ebenso Eheschließungen und Scheidungen. Einträge im Grundbuch dokumentieren entsprechenden Grundbesitz, und im Führerscheinregister wird der Besitz oder Verlust von Fahrerlaubnissen eingetragen. Ändert sich der jeweilige Status, wird auch dieses im Register vermerkt. Solche Veränderungen könnten mithilfe der Blockchain-Technologie nachvollzogen und für berechtigte Dritte zugänglich gemacht werden. Dabei soll nur die Veränderung eines Eintrages selbst sichtbar werden und nicht alle Registerdaten offengelegt werden.
Das Potenzial von Blockchain für die öffentliche Verwaltung besteht vor allem in der Validierung von Rechten, die von anderen eingesehen werden können. Es geht aber nicht darum, bestehende Datenbanken oder Register vollständig oder teilweise in eine Blockchain zu verlagern. Vielmehr sollten in der Blockchain nur die Metadaten gespeichert werden, die nach erfolgter Freigabe durch die Betroffenen zugänglich gemacht werden können.